Zusammenfassung:
– wunderschönes und extrem umfangreiches Abenteuer für jedes Alter
– sehr gute Lernkurve, die den Spieleinstieg auch für Einsteiger ganz leicht macht
– wochenlange Unterhaltung
“The Legend of Zelda: The Wind Waker HD” ist ein Remake des gleichnamigen Spiels von 2002 für die Nintendo Gamecube Spielkonsole. Die Wii U-Fassung enthält nun neben der bereits im Titel angedeuteten und überarbeiteten HD-Grafik auch neue Steuerungsoptionen dank des Wii U Gamepads und hie und da ein paar optimierte Spielinhalte. Letztendlich ist es noch dasselbe Spiel, doch auch für Kenner lohnt sich ein Blick auf die neue HD-Version. Und wer mit diesem “Zelda”-Teil noch gar nicht in Kontakt kam, sei nun schleunigst dazu aufgerufen, dies nachzuholen. Denn: Hier handelt es sich ohne Zweifel um eines der besten Abenteuer-Spiele, die es gibt.
Die Geschichte beginnt auf Präludien, der Heimatinsel unseres Hauptprotagonisten Link. Es ist der Morgen seines 12. Geburtstages, und wie es die Tradition auf der Insel so will, wird er heute mit einer grünen Tunika ausgestattet und im Schwertkampf unterrichtet. Damit gedenken die Menschen an den legendären “Helden der Zeit”, der vor über 1000 Jahren den bösen Herrscher Ganondorf besiegt hat und dem Land Hyrule Frieden brachte. Doch ein unerwarteter Zwischenfall betrübt die heitere Stimmung: Links kleine Schwester Aril wird von einem gigantischen Vogel entführt und zur “Verwunschenen Bastion” verschleppt. Beim Versuch, sie von dort zu befreien, trifft Link den wiederauferstandenen Ganondorf und wird von ihm auf das weite Meer geschleudert. Glücklicherweise wird er jedoch von einem sprechenden Boot gerettet, das sich selbst als Roter Leuenkönig vorstellt und Link über die Bedrohung durch Ganondorf berichtet. Gemeinsam machen sich beide auf die Suche nach dem legendären Master-Schwert des Helden der Zeit, um Ganondorf damit gegenüberzutreten.
Dass Link mit einem sprechenden Boot unterwegs ist, kommt nicht von ungefähr: Das ganze Spiel handelt auf dem weiten Meer, auf dem viele kleine und große Inseln verteilt sind. Sie sind unsere einzelnen Stationen und beherbergen hübsche Dörfer, finstere Gewölbe, magische Geschehnisse und allerlei Schätze. Viele dieser Orte besuchen wir im Rahmen der Handlung, einige von ihnen sind erst mit gestiegenem Spielfortschritt erreichbar. Es gibt aber auch Inseln, die wir abseits der Geschichte ausfindig und auf ihnen spannende Entdeckungen machen können. Und schließlich birgt auch der Meeresgrund ein faszinierendes Geheimnis…
Wer die “Zelda”-Spielreihe kennt, wird sich auch in “The Wind Waker” sehr schnell heimisch fühlen. Wir übernehmen die Kontrolle von Link und rennen, klettern, schleichen und kriechen mit ihm durch die zahlreichen Gebiete und Räumlichkeiten. Springen tut unser Charakter praktischerweise von alleine, was gerade in hektischen Situationen von großem Vorteil ist. Auch im Schwertkampf stehen uns verschiedene Manöver zur Verfügung: Link kann gewöhnlich zuschlagen, aber auch präzise auf Gegner springen, um sie herumrollen und von hinten angreifen, oder zum effizienten Rundumschlag ausholen. Im Laufe des Spiels kommen weitere Waffen dazu, darunter ein Greifhaken, der Bumerang sowie Pfeil und Bogen.
Um unsere Ausrüstung anzupassen, verwalten wir diese über das Wii U Gamepad. Hier kommt eine große Neuerung ins Spiel: Statt ins Pausenmenü wechseln zu müssen, können wir im laufenden unser Equipment ganz nach unseren Wünschen ordnen. Häufig benötigte Gegenstände legen wir auf eine der Schnelltasten auf dem Gamepad, andere lassen wir erstmal im Inventar. Dieses wird mit immer mehr sogenannter Items befüllt. So erhalten wir Flaschen, in denen sich z.B. Heiltränke aufbewahren lassen, oder müssen einen wichtigen Brief zu einer bestimmten Person bringen.
Mit jedem gemeisterten Abschnitt steigen auch die Fähigkeiten von Link. So nimmt unsere Energiereserve immer weiter zu, wir halten später also deutlich mehr Schäden aus. Auch ermöglichen uns neue Ausrüstungsgegenstände nicht nur ein effizienteres Vorgehen, sie eröffnen auch neue Wege. Nicht selten entdecken wir an Wänden oder Decken mysteriöse Vorrichtungen, die wir aber erst mit dem entsprechenden Werkzeug erreichen können. Es lohnt also auch bereits besuchte Orte nochmal nach bislang versperrten Wegen zu durchsuchen.
Eines dieser Werkzeuge ist der Taktstock, den wir schon zu Beginn des Spiels erhalten. Mit ihm können wir Melodien spielen, die dann entsprechende Wirkung haben. Die erste Melodie, die wir erlernen, ermöglicht uns die Änderung der Windrichtung – entscheidend für unsere Bootsfahrten! Später erlernen wir u.a. Melodien um Statuen zu kontrollieren und den Wechsel vom Tag zur Nacht und umgekehrt.
Hobby-Fotografen erfreuen sich derweil an der sogenannten Foto-Box, mit der jederzeit Schnappschüsse in Schwarz-Weiß gemacht werden können. Wer Farbbilder schießen will, muss sich vorab als Assistent für den Fotografen Immanuel Kogfa beweisen – dann rüstet dieser unsere Kamera zu einer Deluxe-Variante um. Dies ist nur eine der zahlreichen Nebenaufgaben in “The Legend of Zelda: The Wind Waker HD”.
Spielerisch überzeugt “Wind Waker” in jeglicher Hinsicht. Die Lernkurve ist absolut perfekt, der Einstieg in das Spiel gelingt auch für Anfänger und mit den steigenden Fähigkeiten von Link und dank seinem wachsenden Equipment, kommt stets etwas Neues ins Spielgeschehen. Auch die zahlreichen unterschiedlichen Orte sorgen für massenweise Abwechslung. Überall erwarten uns neue Aufgaben, ständig entdecken wir spannende Geheimnisse. Die Fahrten auf dem weiten Meer erscheinen dabei nie langweilig, da wir selbst mitten auf dem Gewässer plötzlich in ein Ereignis geraten können, oder uns auch einfach mal schlicht an der harmonischen Reise erfreuen.
Neben einigen spielerischen Optimierungen gegenüber der Gamecube-Version bietet die Wii U-Fassung nun auch den “Helden-Modus”. In diesem Modus verliert der Spieler bei gegnerischen Treffern doppelt so viele Herzen und findet auch keine neuen. Wer seine Wii U mit dem Internet verbunden hat, kann zudem weitere Features nutzen, denn auch “Wind Waker HD” ist direkt mit dem Miiverse-Netzwerk verbunden. Dadurch können wir Flaschenpost für andere Spieler hinterlassen oder selbst welche finden – mit Tipps, Hinweisen oder netten Grüßen.
Grafisch macht die HD-Optik einen wunderschönen Eindruck. Die Verbesserungen zum Original von 2002 sind deutlich erkennbar. Es gibt vor allem wesentlich hübschere Licht- und Schatteneffekte. Das Spiel wirkt wie ein spielbarer Comic und liefert dadurch viele zauberhafte Momente. Auch die sehr gelungene Musik untermalt unser Abenteuer auf hoher See ganz ausgezeichnet. Nintendo hat es geschafft, dem Spiel ein äußerst modernes Äußeres zu verleihen.
Altersempfehlung
“The Legend of Zelda: The Wind Waker HD” ist ein wunderschönes Abenteuer für Groß und Klein. Ein spielbarer Comic mit vielen liebenswerten Figuren, aber auch einigen gruseligen Gewölben. Daher ist die USK-Einstufung ab sechs Jahren absolut zutreffend. Anders sieht es beim Spiel-Verständnis aus, denn leider gibt es keine deutsche Sprachausgabe. Sämtliche Hinweise erscheinen nur in Textform, daher müssen Kinder bereits über sehr gute Lesefähigkeiten verfügen, um die gestellten Aufgaben verstehen zu können. Wir empfehlen das Spiel daher – je nach den Fähigkeiten des Kindes – ab acht bis zehn Jahren.
> spielbar ab 8 bis 10 (gute Lesefähigkeiten nötig)