Autor: Armin Kaser
Wer träumt nicht von einem eigenen Bauernhof mit Hund, großem Garten und einem Stall voll gackernder Hühner? Als „Stardew Valley“ erschien, war die Bauernhofsimulation mit 800.000 Verkäufen der Überraschungshit. Heute ist das Spiel ein kinderfreundlicher Bestseller – und immer noch große Klasse.
Die Hintergrundgeschichte von „Stardew Valley“ spricht auch Erwachsenen aus dem Herzen: An seinem öden Büroarbeitsplatz erreicht den namenlosen Helden die Nachricht, dass ihm sein Großvater einen heruntergekommenen Hof vererbt hat. Er setzt sich in den Bus und lässt die Stadt hinter sich.
Auf dem Hof gibt es viel Arbeit und viel zu entdecken. Das Feld muss bestellt, Samen eingekauft und gepflanzt werden, auch die Dorfbewohner bitten den Spieler immer wieder um kleine Gefallen. In der frei begehbaren Welt wird man im Laufe der Zeit fischen, Pilze verkochen, Hühner füttern, Kühe melken, Mayonnaise pressen, Schrott recyclen. In der Mine gibt es Erze und Gold zu finden. Der Schmied kann daraus eine bessere Gießkanne herstellen, der Geologie-Professor freut sich über Edelsteine, die man dem Museum spendet.
Was das Spiel für Kinder so empfehlenswert macht, ist die kindgerechte Präsentation ohne dabei quietschbunt und laut zu sein. Praktisch ist auch die automatische Speicherung in kurzen Abständen, sodass das Spiel jederzeit beendet werden kann. Das eher gemütliche Spielprinzip beinhaltet kaum Frustmomente – außer man lässt sich in der Mine von den Schleimkugeln erwischen. Und es steckt sogar ein bisschen Kapitalismuskritik darin: Willst du den Supermarkt oder die Dorfgemeinschaft unterstützen? Das ist auch für Erwachsene erstklassige Unterhaltung.
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„Stardew Valley“ ist eine echte Perle der Spieleentwicklung. Dabei wurde das ganze Spiel nur von einem einzigen Programmierer entwickelt. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum daraus ein kleines, feines Meisterwerk entstanden ist. Ganz abseits von Mikrotransaktionen, kostenpflichtigen Zusatzinhalten (DLCs) und Merchandise. Wie eine kleine Oase in der Spielewelt.
Seit seinem Erscheinen wurde das „Stardew Valley“ ständig erweitert, mittlerweile kann man es auch im Mehrspielermodus spielen. Gemeinsam eine Farm bauen – wäre das nicht eine gute Idee während des Corona-Lockdowns?
Das Spiel ist für alle gängigen Spielekonsolen, den PC und fürs Smartphone erhältlich. Neben Angeboten bei Händlern finden Sie „Stardew Valley“ auch als direkten Download im jeweiligen Online- und Appstore.
Über den Autor: Dr. Armin Kaser
Dr. Armin Kaser hat sich als Psychologe auf Computerspielsucht spezialisiert. Seit dem Super Nintendo und „Super Mario“ spielt er selbst auch gerne in seiner Freizeit – und pflanzt seit 2016 eben auch virtuelle Kartoffeln an.
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