Zusammenfassung:
– tolles aber kein leichtes Spiel für geübte Spieler
– netter kooperativer Zweispielermodus
Gerade noch genießt Donkey Kong mit seinen Freunden die Ruhe, da wird seine Insel von den “Viehkingern” angegriffen, einer Bande aus Pinguinen, Seerobben und anderen fiesen Tiern aus kalten Regionen. Mit ihrem Schiff attackieren sie das tropische Eiland, werfen die Affenbande in hohem Bogen übers Meer und besetzen die Insel. Sie entfachen einen gigantischen Schneedrachen, graue Wolken ziehen auf und bringen eisige Kälte übers Land – vom heiteren Sonnenschein bleibt nichts mehr. Donkey Kong landet derweil irgendwo in weiter Ferne auf einer ganz anderen Insel. Doch er will zurück nach Hause. Mit seinen Freunden im Gepäck macht er sich auf den Weg, für uns beginnt das Abenteuer.
Donkeys Freunde, das sind Diddy, Dixie und Cranky Kong. Alle vier haben unterschiedliche Fähigkeiten. Spielen wir im Einzelspielermodus, lassen sich die drei Kong-Mitglieder in Fässern aufsammeln und springen sogleich Donkey auf den Rücken. Ab dann stehen uns zusätzliche Manöver zur Verfügung: Diddy hat ein Jetpack, das uns kurz über Absprünge schweben lässt; Dixie kann mit ihrem Zopf ebenfalls kurzzeitig fliegen, dabei aber auch in die Höhe steigen; Cranky setzt mit seinem Krückstock zum pfeilschnellen Angriff an, zugleich können wir dank dieser Hilfe aber auch über Stacheln im Boden hinweg springen.
Insgesamt bereisen wir bis zum Spielende sechs Inseln, die alle eine andere Thematik aufweisen. Dazu zählt eine Dschungelwelt, eine Waldlandschaft mitsamt Mühlen und Herbstlaub, sowie die afrikanische Steppe. Nicht nur der Stil dieser Level ist unterschiedlich, auch die Gegnertypen verändern sich und werden mit laufendem Fortschritt immer schwieriger. Wie schon erwähnt, ist der Schwierigkeitsgrad von “Tropical Freeze” von Anfang an sehr hoch, das Spiel wird immer fordernder.Beim Level-Design zeigt sich, dass Fingerakrobatik und vor allem präzises Timing entscheidend sind. Manchmal muss blitzschnell reagiert werden, um eine Plattform oder ein bestimmtes Objekt noch rechtzeitig zu erreichen. In diesem Punkt ist das Spiel gnadenlos. Allerdings: Unfair wird es nie, auch die Steuerung ist sehr gut gelungen. Es liegt einzig am Spieler, flott genug zu reagieren. Anfänger werden sich allerdings schon recht früh überfordert fühlen.Es wird nicht nur gesprungen und geklettert, auch die aus dem Vorgänger bekannten Lorenfahrten und Flugeinlagen auf Raketen sind wieder da. Diese Spielabschnitte legen bei der Schwierigkeit nochmal eine ordentliche Schippe drauf: Wer nicht im exakt richtigen Moment zum Sprung ansetzt, stürzt in die Tiefe. Manche Passagen sind etwas unüberschaubar, erst beim zweiten oder dritten Anlauf haben wir den Bogen raus. Das Spiel unterscheidet nämlich zwischen kurzen und langen Sprüngen, die hier essentiell sind. An anderer Stelle baut sich die Strecke vor dem Spieler auf, noch während er darauf fährt. Man kann also nicht abschätzen, wo es weiter gehen wird und muss stets sehr aufmerksam sein. Wenn das nicht gelingt, ist viel Geduld gefragt.
Doch für Spielprofis besteht genau darin die Motivation: Das Spiel fordert uns zwar ungemein, doch mit jedem gemeisterten Level wächst in uns der Drang, immer weiter voran zu kommen. Entfrustend wirken die sogenannten “Checkpoints”: Sobald eine bestimmte Passage im Level geschafft ist, wird dieser Fortschritt gespeichert. Verlieren wir danach ein Leben, müssen wir ein Level also nicht wieder ganz von vorne anfangen.
Vom fordernden Spielprinzip abgesehen, motiviert “Donkey Kong Country: Tropical Freeze” durch sehr abwechslungsreichen Level. In einem Abschnitt werden wir durch einen Luftkanal geschleust, wobei die Luft im Takt der Musik mal strömt und mal nicht strömt. Erneut gelten hier Geschick und Timing. Woanders schwingen wir Lianen entlang, springen von einem fallenden Blatt zum anderen, beweisen uns unter Wasser und springen in luftiger Höhe von einer zur nächsten Plattform. Kein Level spielt sich wie das andere, stets erwartet uns eine neue Herausforderung.
Sammler dürfen zudem Puzzelteile und weitere Extras in den Level suchen. Wir können Goldmünzen aufsammeln und damit nützliche Extras kaufen. Dazu zählt ein grüner Ballon, der uns vor Abstürzen rettet, ein Papagei, der bei der Suche nach Puzzleteilen hilft, ein Extra-Leben und ein Unbesiegbarkeitstrank, der uns für einige Sekunden vor Gegnerangriffen schützt. Nützlich, wenn eine Passage unter normalen Umständen einfach nicht gelingen will.
Optisch überzeugt das Spiel vor allem durch enorm farbenfrohe Gestaltung. Stimmungsvoll fällt auch mal Regen oder das Abendrot der Sonne umhüllt den Dschungel. Besonders gut hat uns die Musik gefallen, die mit vielen Ohrwürmern aufwartet. Die präzise Steuerung sorgt dafür, dass “Tropical Freeze” nie unfair wird.
Für geübte Spieler, die ein “Super Mario”-Abenteuer mühelos bezwingen, ist “Tropical Freeze” sehr zu empfehlen. Hier erwartet sie garantiert die richtige Herausforderung. Einsteiger und Anfänger sollten hingegen erstmal woanders üben, denn für sie wird dieses neue “Donkey Kong”-Spiel garantiert zu haarig ausfallen. Es sei denn, sie bringen eine ordentliche Portion Geduld mit. Dann werden sie mit einem sehr guten, weil enorm abwechslungsreichen Abenteuer belohnt, das für viele Stunden vor die Wii U Konsole fesselt.
Alterseinstufung
“Donkey Kong Country: Tropical Freeze” kommt in bunter und sehr kinderfreundlicher Aufmachung daher. Allerdings: Das Spiel hat einen hohen, sehr fordernden Schwierigkeitsgrad. Für Anfänger ist es daher nicht geeignet. Profis werden sich hingegen bestens unterhalten fühlen. Sollte Ihr Kind also bereits über einige Videospielerfahrung verfügen und andere Jump-&-Run-Spiele durchgespielt haben, können Sie ihm “Tropical Freeze” zutrauen. Ansonsten raten wir eher zu “Super Mario”.
> spielbar ab 8