„Family Trainer“ im Kids-Check: Simples Gehüpfe für ganz junge Spieler

Dieses einfache Sportspiel bietet für sein Geld dann leider doch zu wenig.

Mit „Ring Fit Adventure“ hat Nintendo mit einem unterhaltsamen aber durchaus anstrengenden Bewegungsspiel für die Switch vorgelegt. „Family Trainer“ geht einen ähnlichen Weg und erweist sich als wesentlich simpler – für Kinder ist das nicht verkehrt, es hat aber auch Nachteile.

Runter von der Couch und dann bewegen! So etwas muss nicht unbedingt an der frischen Luft sein (auch wenn das sicher das Gesündeste wäre). Dank Spielen wie „Family Trainer“ betätigen wir uns auch in den eigenen vier Wänden sportlich. Möglich machen das der Bewegungssensor der Switch-Konsole sowie mehrere Minispiele, die allesamt auf Körpereinsatz setzen.

Sportliche Kurse auf einer tropischen Insel

Das Spiel versetzt uns auf eine tropische Insel – ideal, um mal eben dem grauen Herbst und Winter zu entkommen. Die Insel ist bestückt mit mehreren Kursen, auf denen wir uns unterschiedlich bewegen müssen: Mal im Sprintwettbewerb, beim Seilspringen, im Hürdenlauf oder im Kajak und auf Rollerskates. Der Spieler bindet sich dafür einen der Joy-Con-Controller um den Oberschenkel, den anderen behält er in der Hand. Auf diese Weise lassen wir unsere Figur loslaufen (Oberschenkel bewegen) und steuern sie nach links oder rechts (Hand bewegen oder Knöpfe drücken). Der nötige Beingurt liegt dem Spiel bei, sogar zweimal für bis zu zwei Spieler.

Heißt also: Ohne Körpereinsatz geht hier nichts! Vor jedem Kurs wird erklärt, wie wir uns bewegen müssen und was das eigentliche Ziel ist. Letztendlich geht es darum, in möglichst kurzer Zeit voranzukommen und dabei Punkte zu sammeln. Spielen wir zu zweit, geht es dementsprechend um den Bestwert am Ende.

Die Kurse – beziehungsweise Minispiele – lassen sich in wählbaren Schwierigkeitsgraden spielen, sind aber auch so schon unterschiedlich anspruchsvoll. Einige sind sehr leicht, da laufen wir dann einfach auf einer Stelle oder müssen im richtigen Moment springen. Bei anderen wird es etwas komplizierter und wir müssen mehrere Manöver parallel beherrschen. So gilt es beim „Wasserfallklettern“ nach oben von einem Felsen zum anderen zu springen, mal nach rechts und mal nach links – doch manche Felsen stürzen nach wenigen Sekunden ein, weshalb wir dann sehr schnell zur nächsten Plattform hüpfen müssen.

Nicht alle Minispiele funktionieren gleich gut

Vor allem bei den etwas anspruchsvolleren Spielen zeigt sich, dass die Steuerung Übung braucht, manchmal aber auch zu ungenau ausgefallen ist. So stellt sich das Gefühl ein, eher nach dem Glücksprinzip zu gewinnen und weniger mit Präzision. Das macht dann auch nicht lange Spaß und motiviert kaum für eine weitere Runde. Dem gegenüber stehen Spiele, die simpel und trotzdem – oder gerade deshalb – ziemlich witzig sind. Wenn es einfach nur um das richtige Timing geht, funktioniert „Family Trainer“ am besten.

Spielen können wir übrigens in drei verschiedenen Modi. Es gibt die freie Auswahl der Minispiele, das Outdoor-Abenteuer und den Trainingsmodus. Die beiden letzten Modi sind im Kern sehr ähnlich: Hier reihen sich die einzelnen Minispiele aneinander, die wir dann nach und nach erledigen und so Punkte sammeln. Je nachdem, welche Zusammenstellung wir wählen, wird es leicht oder anspruchsvoll. Im Trainingsmodus geht es jedoch nicht ums gute Abschneiden, sondern die Leistung an sich wird mit Aktivpunkten belohnt.

Hier müssen wir die ideale Richtung wählen und dann mit einem kräftigen Sprung weiter nach oben gelangen.

Wie eingangs erwähnt, ist „Family Trainer“ insgesamt nicht besonders schwierig und damit auch gut für kleine Kinder spielbar. Ältere Spieler und sportliche Erwachsene werden sich deshalb aber recht schnell langweilen. Zwar wird es je nach Schwierigkeitsgrad körperlich richtig anstrengend, jedoch sind sich einige Minispiele inhaltlich zu ähnlich, sodass die Abwechslung leidet und schnell die Luft raus ist. Auch die drei Spielmodi basieren letztendlich auf denselben Herausforderungen.

Laune macht das Spiel am meisten im Mehrspielermodus. Dann wird gemeinsam um Punkte geschwitzt, sodass an so manchem verregneten Tag doch noch Kalorien verbrannt werden. Für Einzelspieler bietet „Family Trainer“ aber leider zu wenig Inhalt.

Einschätzung: spielbar ab 6 Jahren

Dank der sehr einfachen Bewegungssteuerung und den schnell verständlichen Minispielen ist „Family Trainer“ ideal für junge Kinder.

Bewertung
"Family Trainer" ist sehr simpel und dadurch für kleine Kinder gut geeignet. Der Einstieg gelingt mühelos und die Minispiele sind leicht verständlich. Zugleich ist das der Knackpunkt des Spiels: Es bietet für ältere Spieler zu wenig Anspruch und kaum Abwechslung. Angesichts des Neupreises von rund 70 Euro reicht das leider nicht für eine echte Empfehlung.
Besonders gut:
  • Einfache Steuerung und leicht verständliche Aufgaben
  • Zubehör für zwei Spieler schon in der Packung
  • Niedliche Präsentation
Nicht so gut:
  • Minispiele sind sich zu ähnlich und wenig abwechslungsreich
  • Technisch ist das Spiel auf niedrigem Niveau
  • Steuerung in manchen Aufgaben zu ungenau
5.8
Geht so
Abwechslung - 5
Präsentation - 6
Spieldesign - 6
Umfang - 5
Mehrspielermodus - 7
Geschrieben von
... spielt leidenschaftlich an der Konsole seit er mit acht Jahren ein "Sega Master System" geschenkt bekommen hat.

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